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Erschienen am: 20.07.2022

Schneller, höher, weiter

Optisch-elektronische Weitenmessung bei den Olympischen Spielen München 1972

Reg Elta 14 von Zeiss, in der Vermessungshistorischen Ausstellung am LDBV zu sehen.

Stunden konnten vergehen, bis die Ergebnisse ermittelt waren: Vor den Olympischen Spielen in München 1972 standen die Wurfwettbewerbe in der Leichtathletik noch ganz im Schatten einer langwierigen und für das Publikum eintönigen Messprozedur mit Bandmaß.

Eine neue Ära in der Weitenmessung des Sports begann in München mit dem Einsatz registrierender elektronischer Tachymeter. Sekundenschnell und millimetergenau konnte nun gemessen werden: Abwurf - Markieren des Zielpunktes mit dem Reflektorprisma – vollautomatisches Messen mit unsichtbarem Lichtstrahl - Streckenberechnung – exakte Wurfweite auf der elektronischen Tafel. Der Werbefilm Olympia München 1972 Weitenmessung mit Carl Zeiss (CC Historisches Archiv, Carl Zeiss AG) zeigt sehr anschaulich das Engagement der Firma Zeiss in der optisch-elektronischen Weitenmessung während der Münchner Spiele.

Auch die bayerische Fortführungsvermessung wurde durch den Einsatz der preisgünstigen und handlichen Infrarotdistanzmesser, des Reg Elta 14, revolutioniert. Mit den neuen Geräten konnte im Vergleich zu vorangegangenen Messmethoden an einem Arbeitstag die doppelte Fläche aufgemessen werden. Bei gleichbleibender Genauigkeit konnten nun auch längere Entfernungen ohne besonderen Aufwand gemessen werden.

Die automatische Registrierung der im Feld gemessenen Daten auf Lochstreifen vermied nicht nur Ablese-, Hör- und Schreibfehler, sondern erleichterte auch die weitere Bearbeitung der Daten. Der Lochstreifen konnte direkt in die Datenverarbeitungsanlage eingegeben werden. Über Rechenanlagen und programmgesteuerte Zeichenmaschinen war durch Reg Elta 14 der Weg von der Messung bis zur Karte entscheidend verkürzt.

Zum Film auf Youtube
Olympia München 1972 Weitenmessung mit Carl Zeiss

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